Bei meiner 60er Feier bekam ich für mich total überraschend von meinen Laufkollegen Tour de Tirol hoch Drei.
Für mich total überraschend nahm ich nach kurzer Überlegung diese Herausforderung an.
Mit etwas gemischten Gefühlen ging ich mit immer intensiveren Training ans Werk. Ich kann sagen, bei einigen Bergen kenne ich jetzt jeden Hügel inn- und auswendig. Den Tipp von Markus nahm ich auch gerne an und machte Dehnungsübungen, verknüpft mit intensiveren Bauchmuskeltraining.
Zum Rennen Tag 1:
Marco Pittracher wollte mich beim 10er begleiten. Verletzungsbedingt war das nicht möglich. Markus Moser sprang ein und überraschte mich schon mal mit einem Startgeschenk. Dabei durften Kraftriegel, eine Getränkeflasche bis hin zum Schildkäppchen nicht fehlen.
Beim Rennen war Markus ein super Tempomacher und schaffte es mich so zu motivieren, dass ich mit 0,9 Sekunden Vorsprung in meiner Altersklasse auf den 2. Platz retten konnte.
Training mit Martin:
Für den 42er stand Martin Mimm gleich auf der Matte. Ein gemeinsames Training über den Genussweg (Wipptaler Wanderweg) führte uns vom Basecamp nach St. Jodok über Hochgeneun bis zum Sumpfkopf. Bei etwas Schnee im Gebirge wieder retour. Der Genussweg auf den Retourweg durfte auch nicht fehlen.
Renntag 2:
Martin stellte gleich klar, dass wir gemeinsam durch das Ziel laufen. Etwas vorsichtig begonnen, hatten wir bald einen recht konstanten 6er Schnitt, der sich bald aufgrund der Steigung in Luft auflöste. Voll motiviert kamen wir super voran. Es blieb sogar etwas Zeit die wunderschöne Landschaft zu genießen.
Mit fortschreitender Zeit wurden die Schenkel etwas schwerer und ein leichter Muskelkater schlich sich in die Oberschenkel und setzte sich dort fest. Ein Anklopfen von leichten Krämpfen konnte mittels Salztabletten und Schelfeler extragesalzen verhindert werden.
Nach viel Flüssigkeit, Kraftriegel, Salztabletten konnte man endlich die Bergstation auf der hohen Salve sehen. Der Platzsprecher war nicht zu überhören, aber wir mussten ewig um die hohe Salve herumlaufen. Alles, nur nicht hinauf. Nach einer weiteren Schleife dann endlich. Noch die letzten Höhenmeter dann ist es geschafft.
Bei einem Mitstreiter meiner Altersklasse vorbei, konnten wir noch einige Plätze gutmachen. Der Jubel der Zuschauer, die Musik, der Platzsprecher, einfach Gänsehautgefühl lassen kurz die brennenden Schenkel vergessen.
Zieleinlauf mit Martin auf die zehntel Sekunde gleiche Zeit… Wahnsinn, einfach ein Traum…
Renntag 3:
Helli, die Rennmaus hat sich für Renntag 3 entschieden, mich zu begleiten. Nach zärtlicher Behandlung meiner Schenkel am Vorabend und am Morgen mit Regeneriersalz und kalter Dusche standen wir am Start. Der Startschuss ist gefallen und ab durch die Post…
Wieder etwas vorsichtig begonnen, kamen wir trotz leichtes Ziehen der Oberschenkel in gutem Rhythmus. Mit Hilfe von Kraftriegel Leckstein und viel Flüssigkeit konnten wir recht gut mithalten. In der zweiten Hälfte meldeten sich die Schenkel immer mehr zurück und drohten mit ich will nicht mehr…. Nach Schnuppern von der immer näherkommenden Zielgerade konnte die Ichwillnichtmehrmeldungen der Oberschenkel unterdrückt werden. Komischerweise verzichtete ich auf einen Zielsprint und genoss einfach die letzten Minuten bis endlich das Zielgelände erreicht werden konnte.
Als krönender Abschluss durften wir noch an der Preisverteilung teilnehmen. Geri und Claudia sorgen für Überraschung, nachdem sie extra trotz Stau nach Söll fuhren und mit uns mitjubelten.
Schlussendlich ein riesen Dank für meine Laufkollegen die mir dieses 60er Geschenk machten. Auch für das Begleiten, Mitfiebern und Mitfeiern vielen herzlichen Dank.
Dem Organisationskomitee kann man nur gratulieren, wie herzlich und professionell das organisiert wurde. Abschließend kam ich zum Entschluss, dass mit viel Respekt, Training und einen sooo richtig sturen Kopf man viel erreichen kann. Das hätte ich vor einem halben Jahr selber nicht für möglich gehalten.
Auf zum nächsten Rennen
Paul
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