Bei einer gefühlten Steigung von 50° bei Baumkirchen überholt mich ein junger Mann, rotes T-Shirt, blaue Hose, weiße Kompressionssocken. Naja, zumindest waren die Socken einmal weiß. Jetzt haben sie eine Mischung zwischen Braun, Beige und dem noch zu erahnenden ursprünglichen Weiß. Vermutlich werden seine teuren Socken nie mehr richtig weiß werden, egal was uns so manche Waschmittelwerbung auch zu versprechen vermag...

Ich bin gerade etwa bei Kilometer 17 des Hall-Wattens-Halbmarathons und alle Läufer ? so wie auch ich ? sind gezeichnet vom niederprallenden Regen, Gatsch und Dreck. Zumindest äußerlich. Innerlich frohlocke ich. Ich freue mich über den tollen Streckenverlauf, über das Laufen-an-sich und über die Tatsache, dass wir endlich einmal wieder keine erdrückenden, schwülen Temperaturen haben. Der nicht mehr aufhören wollende "wie-aus-Eimern-Regen" mag auch noch so stark niederprasseln, aber gegen das Hoch in meiner Stimmung kann das wetterbedingte Tief rein gar nichts ausrichten.
Die 21,9 km vergehen ? trotz einigen steileren Passagen ? wie im Flug und noch schöner war es, dass wir dann im Ziel alle drei vom Basecamp (Wolfgang Gredler, Erich Nagele und Kordula Stöckl) fast gemeinsam eintrudelten.
Der Hall-Wattens-Halbmarathon ist ein schöner Lauf, der sich sicherlich nächstes Jahr aufs Neue in unseren Kalendern wiederfindet.

(verfasst von Kordula Stöckl)