Für den LC basecamp Wipptal haben Georg Gatt, Martin Mimm und Paul Riedl diese große Herausforderung angenommen.
Für Georg und Paul war es die bereits 9 Teilnahme und für Martin die 2.
Bei Paul ist es wie mit einem guten Wein, je älter er wird desto besser ist er!
Wir sind sehr stolz auf seinen 3.Platz in der Altersklasse M60 und gratulieren ihm sehr herzlich dazu.
Ergebnisse unserer Athleten:
Gatt Georg 8h 18min 06sec
Mimm Martin 6h 47min 01sec
Riedl Paul 6h 47min 02sec
Hier noch die persönlichen Eindrücke von der 9 Teilnahme von Riedl Paul:
Der Karwendelmarsch ist immer eine ganz besondere Herausforderung, die mich jedes Mal aufs Neue mit einzigartigen Erlebnissen erfüllt. Nachdem der Entschluss gefallen ist, wieder in den Ring zu steigen, passe ich mein Training gezielt darauf an: Bergläufe ob kurz oder lang, lockeres Training steht auf dem Programm, denn die Konkurrenz schläft nicht.
Die Wetterbedingungen spielen bei diesem Ereignis immer eine große Rolle: von der glühenden Hitze bis hin zum Starkregen haben wir in den vergangenen Jahren alles erlebt. Mit Spannung wird der Wetterbericht studiert.
Wohl wissend, dass wir diesmal mit größeren Regenfällen zu rechnen ist, wird die Ausrüstung entsprechend zusammengepackt. Nach einem prüfenden Blick, ob man ja nichts vergessen hat verabschiede ich mich frühzeitig ins Bett. Um 03:45 Uhr kennt der Wecker keine Gnade, obwohl man um diese Zeit sicher nicht ausgeschlafen sein kann.
Um 05:20 Uhr in Scharnitz angekommen wird die Startnummer entgegengenommen. Um Punkt 06:00 Uhr erfolgt der Start. Der Wetterbericht verspricht in ca. 2 Stunden die ersten Regenfälle. In solchen Situationen stimmt die Wettervorhersage immer! Kurz vor dem Karwendelhaus setzen die ersten Regenfälle ein. Fasziniert durch die einzigartig schöne Bergwelt und der Anspannung das Tempo halten zu können, verflieg die Zeit blitzschnell. Nach immer wieder einsetzenden Regenfällen werden die teils steinigen und wurzelbewachsenen Steige zu einer großen Herausforderung.
Für kurze Zeit lassen die perfekt organisierten Verpflegungsstellen die zunehmend stärkere körperliche Anstrengung vergessen. Da gibt es alles, was das Herz begehrt – Wasser, Tee, Joghurt, Obst, Brot und kleine Snacks.
Endlich in der Engalm angelangt kann man Knie-, Oberschenkel- und sonstige Muskelpartien spüren, von denen man nicht gewusst hat, dass es sie gibt.
Nach kurzer Stärkung geht’s zu letzten anspruchsvollsten Steigung weiter, wohlwissend dass es sich nur mehr um lächerliche 17 km handelt. Ohne Rücksicht auf Verluste wird die gnadenlos immer steiler werdende Strecke bezwungen. Müde Beine, ziehende Oberschenkel, jammernde Mitläufer werden einfach ignoriert. Nur aufkeimende Muskelkrämpfe werden mit reichlich vielen Pillen beruhigt.
Die letzten Meter bevor der steile Abstieg zu bewältigen ist steht bevor. Gekennzeichnet mit sehr rutschigen, steinigen und mit durchwachsenen Wurzeln führt ein schmaler Steig, der kein Überholen zulässt, über den Grat. Dort angekommen, bleibt kaum Zeit die herrliche Aussicht zu genießen.
Die nächsten fünf km verlangen höchste Aufmerksamkeit. Bedingt durch den sehr steilen, rutschigen und steinigen Weg darf kein Fehltritt passieren. Weitere Muskelpartien melden sich, die man zuvor nie gekannt hat.
Endlich im Tal angekommen sind noch 9 km zu meistern. Die letzten Kräfte sammelnd wird das Tempo erhöht. Locker, leicht lässig werden tatsächlich noch einige Läufer überholt. Nach der bald verflogenen Locker-Leicht- Lässigkeit ziehen sich die verbleibenden Kilometer in die Länge. Großer Applaus auf den letzten Meter lassen für kurze Zeit die Strapazen vergessen.
Im Ziel angekommen kommt der Gedanke in den Sinn: jawoll ich habs wieder geschafft. Gestärkt mit zwei Bier und allerhand Snacks steht die Frage im Raum: machen wie das das nächste Jahr wieder?
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