Ich war trotz des starken Regens sehr motiviert, eine gute Leistung zu bringen. Es war jedoch echt nicht das schönste Wetter. Ich legte trotzdem ziemlich schnell los, weil es zu Beginn stark bergab ging. Später merkte ich dann, dass ich ein bisschen zu schnell gestartet bin, ich schaffte es aber trotzdem noch ein ziemlich schnelles Tempo zu halten. Ungefähr nach 3 Kilometern sah ich aber dann, dass mir ein anderer Läufer näher kam. Ich dachte, dass es gegen ihn um etwas gehen kann und drückte noch einmal auf das Tempo. Ich hielt ungefähr einen Abstand von 20 Metern Vorsprung und war schon relativ erschöpft. Ich hoffte den Vorsprung ins Ziel retten zu können. Doch plötzlich kam eine Situation mit der ich nicht gerechnet hatte. Es gab eine Abzweigung und ich wusste nicht recht wohin. Der Ordner zeigte mir die falsche Abzweigung an, weil er dachte ich würde beim Hauptlauf über 8000 Meter starten. Ich bemerkte aber recht schnell, dass ich falsch abgebogen war und der Ordner und der Mann, der mich inzwischen aufgrund meines falschen Abbiegens überholt hatte, schrien mir, ich sollte umdrehen und anders laufen. Auf einmal sind die 20 Meter, die ich zuerst Vorsprung hatte zu 20 Metern Rückstand geworden. Der Mann wollte mit mir zusammen laufen und pushte mich ihn einzuholen. Ich wusste, ich hatte nur noch 800 Meter bis zum Ziel und war dadurch gezwungen, über meine Grenzen zu gehen und ich verschärfte das Tempo stark. Ich holte auf, blieb kurz hinter ihm und ging dann nach vorne. Ich merkte aber, wenn ich weiterhin das Tempo mache, werde ich wahrscheinlich nicht gewinnen, reduzierte also ein bisschen das Tempo und lief dann bei ihm im Windschatten für 200 Meter. Es waren noch 400 Meter bis zum Ziel, das Tempo war hoch und Einer von uns musste gewinnen. Ich sah, dass die Strecke ein Stück bergab ging und witterte so die Chance in Führung zu gehen. Ich holte ein paar Meter raus, aber mein Gegner wurde immer schneller. Ich konnte nicht mehr, wollte aber unbedingt gewinnen, weil ich mich nicht aufgrund des falschen Abbiegens aufhalten lassen wollte und beschloss ich einfach Vollgas zu geben. Ich wusste nicht, wie ich noch konnte, doch plötzlich war das Ziel in Reichweite und ich war ganz knapp vorne. Ich holte noch alles, was ging raus und gewann so meine Klasse und das mit nur 2 Sekunden Vorsprung.
Es war ein wirklich tolles Erlebnis und ich freue mich sehr über den ersten Platz in Lenggries.
Josef Gasser