Hier bin ich in fünf von sechs Halbmarathons unter die besten zwei 97er gelaufen (2 mal 1. – 2013, 2014 und 3 mal 2. – 2015, 2017 und 2018). Zusätzlich hatte ich dieses Mal auch einige Jubiläen, es war ja schließlich mein 10. Halbmarathon und mein 10. Rennen in der Stadt Wien. Aber jetzt zum Renntag.
Topkonzentriert wärmte ich mich auf, im Wissen dass ich eine gute Leistung bringen sollte. Denn beim Jubiläum wäre es natürlich klasse wenn auch die Zeit dem entsprechend gut wäre. So begann ich mein Rennen relativ souverän und fokussiert in der erste Startgruppe. Ich hatte die Intention, eine Topleistung abzurufen. Ich wusste um meine Erfahrungen auf dieser Strecke und auch um mein Selbstvertrauen, hier wieder gut performen zu können. So startete ich relativ selbstsicher und schnell und war nach 5 Kilometern mit einer Zeit von 19:52 mehr als gut im Zeitplan. Genau so war es nach 10 Kilometern, denn die Zwischenzeit 40:05 stimmte mich mehr als zuversichtlich für die zweite Hälfte des Rennens, auch wenn sich die Hitze langsam bemerkbar machte. Ab dem 13. Kilometer begann ich langsam, jedoch merklich zu ermüden, wollte jedoch weiterkämpfen, was ich auch tat. Nach 01:00:39 hatte ich bereits 15 Kilometer absolviert, doch ich wusste eines: die letzten 6 Kilometer würden mit Abstand die härtesten werden in diesem Rennen. Mit der Zeit doch ziemlich ermüdet, rannte ich im Wissen meinem Ziel, eine gute Zeit zu erreichen, sehr nahe zu sein, doch noch so schnell wie ich es mir zutraute. Ich wusste dass diese 15 bis 20 Sekunden pro Kilometer nicht all zu viel ausmachen würden, um die ich jetzt langsamer war als zu Beginn des Rennens, obwohl ich sie natürlich nicht gerne liegen lies. Bei Kilometer 19 wurde es happig. Ich spürte leicht das Risiko eines Krampfes, was dafür sorgte, dass ich meinen Laufstil wechseln und das Tempo reduzieren musste. Ich wusste eines: besser eine Minute langsamer finishen, als das Risiko einzugehen mit Krampf nicht mehr ins Ziel zu kommen. Nach 20 Kilometern hatte ich eine Zeit von 01:22:56 dastehen, was wirklich immer noch gut war. Jetzt ging es darum das Rennen ins Ziel zu retten, so sicher, jedoch auch so schnell wie möglich. In Wien war es mittlerweile heiß geworden und ich freute mich schon aufs Ziel, denn nun war es richtig anstrengend. Noch 200 Meter bis ins Ziel – nicht das erste Mal machte ich an diesem Tag Stimmung und riss die Fans mit, was mir einen Zieleinlauf unter lautem Jubel einbrachte. Ich genoss noch mal richtig die Zielgerade, die es schaffte, mich zum Gas geben zu motivieren und hatte es schließlich nach 01:27:53 geschafft. Als zweitbester 97er und gesamt 168. im Halbmarathon war ich sehr glücklich über diesen Lauf und genoss den restlichen Tag noch mit meiner Mama. Wir sahen uns die besten Marathonläufer an und danach gönnte ich mich eine Erholung im Whirlpool in meinem Hotel.
Josef Gasser